Forum für winterharte und tropische Palmen, Agaven & Yucca, Bananen, Baumfarne, Palmfarne und andere exotische Pflanzen
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Hallo,
ich habe nun schon zum 3 mal in Folge ein großes Schimmelproblem im kompletten Sortiment der Keimbeutel.
Sind die Samen noch zu retten, wenn der Weise Schimmel nur partiell auftritt?
Ich ziehe Samen aus Kokoshum im Keimbeutel. Macht es Sinn das Kokoshum vor Verwendung in den Backofen zu schieben? Wie lange muss man das Kokoshum "kochen"?
Danke und VG,
Jens
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Normalerweise ist Kokohum steril, allerdings sollte man es nicht mit Regenwasser einweichen, denn Regenwasser kann Keime enthalten. Ich benutze dafür immer Leitungswasser, da dieses zumindest in Deutschland als Trinkwasser weitestgehend ohne größere Verunreinigungen aus der Leitung kommt.
Schimmel beobachte ich im Keimbeutel oder der Keimbox mit Kokohum oder auch anderen sterilen Medien wie Perlit in 2 Fällen:
1. Die Samen wurden vor dem Aussäen nicht vollständig von Fruchtfleisch gereinigt. In diesem Fall kannst du Samen herausnehmen, nochmal vollständig säubern und neu aussäen, am besten in neues Kokohum oder - wenn du das bisherige wiederverwenden willst - nach der Backofenprozedur.
2. Die Samen sind nicht mehr keimfähig. Das passiert vor allem bei feucht (in Hygromull) gelagerten Samen. Der bereits verrottete Keim hat meist vorher schon Schimmelsporen angezogen und diese wachsen dann unter optimalen Bedingungen im Keimbeutel weiter. In diesem Fall kannst die Samen, die ohnehin nicht keimfähig sind, natürlich entsorgen.,
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Ich denke ich habe mir im Kokoshum was eingefangen. Letztes Jahr sind mir im Kokoshum ausgetriebene Keime vergammelt, weil ich den Schimmel durch die beschlagenen Beutelwände nicht gesehen habe.
Jetzt beobachte ich besser, öffne auch mal den Beutel und gestern sah ich dann das Dilemma in nahezu allen Keimbeuteln.
Übrigens sind mir auch genau aus diesem Kokoshum, habe da vor Jahren mal einige Kilo günstig kaufen können, in einem Tropenterarrium Pilze gewachsen.
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... oder Dein Kokohum ist zu nass! Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, das Kokohum in der Faust gut auszudrücken, bevor ich es in den Beutel gebe. Und wenn man dichtschließende Ziplock-Beutel nimmt muss/darf man auch nicht nachwässern.
Grüße Barbara
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Ich habe jetzt alle Beutel geleert, die Samen so gut es mir möglich war gesäubert. Dabei ist mir aufgefallen, das weiße Pilzfäden an einigen Samen waren. Diese habe ich otpisch soweit rückstandlos entfernt. Das Kokoshum habe ich entsorgt, das neue angefeuchtet und erstmal ne halbe Stunde bei 100°C im Backofen ge"kocht". Habe dann das Kokoshum mit der vorhandenen Restfeuchte, mit den Samen zusammen wieder in die Beutel gegeben. Das Kokoshum ist jetzt eher trocken als feucht. Deutlich trockener als man es mit der Hand ausdrücken kann. In 3-4 Beuteln war das Substrat wirklich viel zu nass.
Beitrag geändert von Gummibaum (06.08.2014 11:02)
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Dein Kokohum war sicher zu nass. Den Fehler habe ich auch schon oft gemacht. Du musst weit weniger als die Hälfte der angegbenen Menge an Wasser nehmen. Es wird für die Keimung sehr wenig Flüssigkeit benötigt. Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit keimen manche Arten sogar ganz ohne Substrat. Versuche deshalb wenn möglich immer die Samen einer Art in 2 separate Beutel zu trennen. Wenn einer schimmelt oder Pilzbefall hat, sind dann nicht alle betroffen. Wenn jetzt allerdings schon ein Befall drin war, bin ich für die weiteren Erfolgschancen eher skeptisch.
LG, Jakob
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Oh ja, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen: zu nass! Maximal 3 Liter, um das Brikett zu quellen, eher weniger. Das ist auch meine Erfahrung. Oder du nimmst gleich Perlit. Aber auch da gilt: Wasser nur in der Menge von etwa 1/5 des Perlitvolumens.
Gut reinigen, vielleicht ein Anti-Pilzmittel, das könnte schon noch klappen. Allerdings ist die Gefahr groß, dass der Samen verrottet ist. Es kommt aber auf den Samen an. Brahea armata würde das sicher überleben, die meisten Chamaedorea- oder Dypsis-Arten eher nicht.
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Ich habe in letzter Zeit generell kein Glück mit Samen. Es ist lange her, das bei mir etwas gekeimt hat. So gut sich die großen Palmen und Jungpalmen entwickeln, so schlecht keimen die Samen.
Auf meine Parajubaea coccoides lassen mich jetzt schon fast ein Jahr auf Keimung warten. Dieses Jahr habe ich generell noch nichts zum Keimen gebracht, obwohl genug Material vorhanden ist.
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