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#1 28.05.2015 16:45

Hamal
Senior-Mitglied
Ort: Werl, Zone tC
Registriert: 07.12.2013
Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Meine Erfahrungen mit Perlite anstatt Kokokum als Keimsubstrat sind nicht wirklich gut. Meine Keimquote ist deutlich höher, wenn ich die Samen in Kokohum lagere. Ausnahmen sind entdeckelte Samen. Aber vielleicht macht du ja andere Erfahrungen. Bei den Versuchen, die ich mit Perlite gestartet habe, habe ich die Samen auf die Oberfläche gelegt, also im Gegensatz zum Kokohum nicht verbuddelt.

Wenn du die Keimbeutel aufeinander und auf der Wärmematte liegen hast, dann werden natürlich auch nur die Keimbeutel erwärmt und nicht die Luft innerhalb der Kiste, die wiederum dann alle Keimbeutel gleichmäßig erwärmt.

Und ja, beim Entdeckeln ist Sauberkeit - und idealerweise Keimfreiheit - das oberste Gebot!

@Gilian: Can you send me an e-mail? I am not allowed to reveal the source in this forum, but I am happy to tell you in a personal e-mail.

Beitrag geändert von Hamal (28.05.2015 16:45)

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#2 28.05.2015 10:41

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
Registriert: 01.05.2015
Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Ah prima, dann werde ich das demnächst mal mit Perlite versuchen. Ah, noch ne Anfängerinnen-Frage: Legt ihr auch die unentdeckelten Samen einfach obendrauf oder grabt ihr die ein wie eigentlich bei Kokohum?

Tja, Frank, das mit der kleinen Invers-Wetterlage war auch mir ein Rätsel. Ich vermute aber einfach mal, dass die Heizmatte / das Heizkabel nicht stark genug ist (sind), mehrere Schichten von Keimbeuteln durchzuheizen. Ich hab durchaus einige Sachen übereinander gestapelt. Nun liegen die weniger wärmebedürftigen Samen oben drauf, die anderen direkt unten im Minigewächshaus (suboptimale Lösung, aber es ist momentan noch voll), in einer überdimensionierten Plastikkiste und in Keimbeuteln direkt daneben. Puuuh, nicht, dass ich noch mit einem Mini-Tornado in meiner Keimbox rechnen muss... wink

Ja, ich hab alle Jubutia-Samen bis auf den allerersten am gleichen Tag entdeckelt. Bei einigen von denen zeigte sich direkt am Anfang beim Entdeckeln schon ein kleiner, ca. 0,3 bis 0,4 cm langer  Keim, der dann aber beim Umdrehen des Samens auch sofort schwerkrafttechnisch herausfiel. Die Samen hab ich direkt entsorgt. Dann gabs noch die Abteilung Samen, wo der Schraubstock trotz aller Vorsicht Schaden angerichtet hat. Das waren denn auch die ersten Schimmelkandidaten. Leider hab ich den Schimmel zu spät bemerkt (nach gerade mal 24 Stunden, weia), so dass dort auch einige den Keim verloren, als ich versuchte, den Schimmel vorsichtig zu entfernen - die wurden ebenfalls entsorgt. Wiederum andere, denen ich quasi nur eine klitzekleine Starthilfe gegeben hatte (es Entdeckeln zu nennen wäre echt grenzwertig) haben ihre Zeit gebraucht, die Öffnung von sich aus so weit zu vergößern, dass ein Würzelchen durchpasst. Ich vermute, das sind die, die jetzt so langsam mal etwas entwickeln.

Letztlich vermute ich aber auch, da ich noch immer mit dem Schimmelproblem zu kämpfen habe, dass ich a) die Schimmelsporen im Substrat (trotz mehrfachen Austauschs) und an den Samen dort bei der Luftfeuchtigkeit nicht mehr wirklich loswerde und dass b) die Samen leider schon so alt waren, dass das Aufquellen innendrin zu lange gedauert hat, so dass noch vor dem Keimtreiben bereits Schimmel nach innen gelangen konnte. Das nächste Mal bin ich schlauer, wenn ich rappelnde Samen habe...

Ansonsten kann ich die Erfahrung, dass Samen, die einmal Schimmel haben, auch Müllkandidaten sind, nicht ganz bestätigen. Auch die beiden schon weit fortgeschrittenen haben immer wieder mal Schimmelspuren. Ich entferne das mindestens zweimal täglich unter lauwarmem Wasser mit einem weichen kleinen Borstenpinsel, und die Wurzeln wachsen brav weiter. Darüber hinaus hab ich noch zwei entdeckelte Ceriferas, die anfangs mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatten und denen es nun in eigenen Töpfchen ganz prima geht. Deren Wurzeln werden länger und länger, ich warte sehnsüchtig auf das erste Blättchen, und es ist kein Schimmel mehr in Sicht, seit sie nicht mehr dieser Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind.

LG, Kirstin

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#3 28.05.2015 08:43

Hamal
Senior-Mitglied
Ort: Werl, Zone tC
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Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Kirstin,

die Frage nach dem Deckel kam daher, dass warme Luft aufsteigt, d.h. dass es in der Kiste oben wärmer sein müsste als unten. So eine Invers-Wetterlage in der Kiste ist erstmal ungewöhnlich, kann aber natürlich durch die Heizmatte am Boden hervorgerufen werden.

Die Jubutia-Samen sehen doch ganz gut aus, allerdings hätte ich erwartet, dass alle entdeckelten Samen so aussehen wie die beiden hinten, bei denen die Wurzel ins Kokohum wächst. Falls du die alle zum selben Zeitpunkt entdeckelt hast, sollten sie auch mehr oder weniger gleich entwickelt haben. Ansonsten sieht es für die anderen nicht so gut aus. Das würde auch die Schimmelattacken erklären...

Ich hatte 3 Samen entdeckelt, von denen einer allerdings kurz nach der Keimung braun wurde (möglicherweise habe ich den beim Entdeckeln mit dem Skalpell erwischt). Den habe ich entsorgt. Die anderen beiden werden es wohl schaffen. Meisten geht die Wurzel im Perlite nicht so tief, weil der nur leicht aufliegende Samen sich bewegt und stattdessen wandert. Dadurch bleibt ein großer Teil der Wurzel an der Oberfläche, was aber dank der hohen Luftfeuchtigkeit kein Problem darstellt. Ich werde mal weitere Bilder einstellen, wenn es so weit ist.

Perlite setze ich kurz (1-2 min) kurz unter Wasser und schütte anschließend das überschüssige Wasser ab. Die Feuchtigkeit bleibt im Perlit gespeichert. Besprühen musst du nicht.

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#4 28.05.2015 05:28

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
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Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Schönen frühen Morgen zusammen!  big_smile

Klar ist auf meiner Anzuchtkiste ein Deckel, Frank. Aber da der auch aus Styropor ist, schafft meine Kamera es nicht, dort hindurchzufotografieren. Ein Bild von der Kiste von außen hatte ich ja schon gezeigt, den Deckel könnt ihr euch einfach genau so vorstellen. Ich wollte mal das Chaos im Inneren der Kiste zeigen.
Der Deckel schließt nicht ganz hundertprozentig, aber ich nehme an, dass es allein aufgrund der schieren Größe der Kiste zu den Temperaturunterschieden kommt. Das in Verbindung damit, dass ich die Kiste mindestens morgens und abends öffnen muss, weil....

... hah, Überleitung zu deiner nächsten Frage....

... ich immer noch sehr mit dem Schimmelproblem bei den entdeckelten Samen kämpfe. Morgens und abends (mindestens) reinige ich die Samen mit einem kleinen, mittelweichen Pinsel unter fließendem Wasser. Anbei zwei Bilder. Auf dem ersten, leider unscharfen, seht ihr rechts die bereits gereinigten und links die ungereinigten Samen mit Schimmelansätzen. Auf dem zweiten Bild könnt ihr die Samen sehen, die deutliche Keimansätze haben. Zwei davon bringe ich vermutlich durch, die anderen haben ihre Ansätze erst in den letzten Tagen entwickelt. Mal schauen, ob die durchkommen. Ich überlege immer noch, wann wohl der beste Zeitpunkt zum Umsetzen der beiden fortgeschrittenen Keimlinge ist... Any Tipps? Ich bin nämlich nicht sicher, ob ich ihnen die Zeit bis zum Entwickeln ihres ersten Kaimblattes geben sollte. Erfahrungsgemäß wächst die Wurzel extrem in die Tiefe, und so tief ist das Minigewächshaus gar nicht.

20150528_055642.jpeg

20150528_055655.jpeg

Hast du mehr als die beiden Princeps-Samen entdeckelt, Frank? Wie sieht es mit den anderen aus? Meine Perlite-Lieferung ist mittlerweile eingetroffen, und ich frage mich, wie feucht das Perlite gemacht werden muss, wenn man Samen drauflegen will. Wie macht ihr das? Unten etwas Wasser rein, oben besprühen?

LG, Kirstin

PS: Vorhin beim Schimmel-Entfernen hat Strelitzia Nummer zwei mich angeschaut. smile

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#5 27.05.2015 19:09

Hamal
Senior-Mitglied
Ort: Werl, Zone tC
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Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Hier der aktuelle Status der entdeckelten T. princeps:
Trachycarpus-princeps-delidded-20150527.jpg
Die Wurzel sucht den Weg nach unten ins Perlite. In einigen Wochen wächst dann auch das Keimblatt. Dann ist es Zeit, die Palmen in Erde/Kokohum zu topfen.

Wie sehen deine entdeckelten Jubutia-Sämlinge aus, Kirstin?

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#6 27.05.2015 17:43

Barbara
Senior-Mitglied
Ort: mittlerer Bodensee tD
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Beiträge: 1.145

Re: Anzucht per Inkubator

Benni5187 schrieb:

Hallo Barbara,

vielen Dank für die Antwort. Mit welchem Wachstum kann ich diesen Sommer noch rechnen?

LG

Benni

Hallo Benny,

meine waren beim Überwintern ca. 30cm hoch (geschätzt aus der zeitlichen Entfernung wink ).
Ich weiß aber nicht mehr genau, in welchem Monat sie gekeimt sind. Ich habe sie dann im darauffolgenden Frühjahr in den Garten gesetzt und da haben sie dann die 3m-Marke erreicht!

Grüßle Barbara

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#7 27.05.2015 11:41

Hamal
Senior-Mitglied
Ort: Werl, Zone tC
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Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Kirstin,

Kirstin schrieb:

Eine Unterteilung in Warm- und Kaltzone scheint derzeit nicht erforderlich zu sein, aufgrund der Größe verliert sich nach oben hin komischerweise doch durchaus einiges an Temperatur, wie ein Thermometer mit Fühler behauptet.

Ist denn auf deiner Styropor-Kiste kein Deckel?

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#8 27.05.2015 08:35

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
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Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo ihr Lieben,

mit dem Aufbau bin ich erst einmal soweit fertig, aber wie ihr selbst wisst, gibt es ja immer irgendetwas zu verbessern. Hier mal ein leider unscharfes Foto der Keimbox. In den nächsten Tagen steht dann noch "Ordnung dort reinbringen" an. Beheizt wird das ganze aktuell ausschließlich über besagte Heizmatte und einen Aquarien-Heizschlauch. Eine Unterteilung in Warm- und Kaltzone scheint derzeit nicht erforderlich zu sein, aufgrund der Größe verliert sich nach oben hin komischerweise doch durchaus einiges an Temperatur, wie ein Thermometer mit Fühler behauptet.

Übrigens ist heute der erste Samen aus der Lieferung vom 17.04.15 auf natürliche Weise, also ohne Entdeckeln, gekeimt. Eine kleine Strelitzia reginae hat das Licht der Welt erblickt.  smile

LG, Kirstin

20150526_180011.jpeg

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#9 26.05.2015 21:02

Benni5187
Mitglied
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Beiträge: 34

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Barbara,

vielen Dank für die Antwort. Mit welchem Wachstum kann ich diesen Sommer noch rechnen?

LG

Benni

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#10 26.05.2015 18:29

Barbara
Senior-Mitglied
Ort: mittlerer Bodensee tD
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Beiträge: 1.145

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo,

meine Enseten hatten auch solche Strubbel-Wurzeln, keine Ahnung warum. Lass Sie erst mal noch wachsen, in Deinem Kasten ist es ja feucht, da trocknen die Wurzeln auch nicht aus.

viele Grüße Barbara

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#11 25.05.2015 10:46

Benni5187
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Beiträge: 34

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo,

heute, nach einer Woche gibts mal wieder nen kleines Update. Nach 16 Tagen ist jetzt die erste Wurzel von Musa Ensete zu sehen, allerdings schaut sie nach oben raus, wie auf dem Bild zu sehen.

20150525_112759.jpeg

Soll ich das erstmal so lassen, oder doch lieber rausnehmen und umdrehen?

Das Strommessgerät ist seit 9 Tagen angeschlossen und zeigt mir bei 43 Std. und 26 Min. Betriebsdauer, 2,1kWh Stromverbrauch nen Wert von knapp 0,53€ an.

@Kirstin:

Wie weit bist du mit deinem Aufbau mittlerweile?

LG

Benni

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#12 18.05.2015 08:09

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
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Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Frank,

das ist eine alfredii. Ich habe sie letzte Woche in diesem Top-Zustand bei einem wirklich netten Palmenfreak "geschossen". An dem Schmuckstück konnte ich einfach nicht vorbeigehen. Und du hast gleich zweimal recht: Auch meine hat aktuell leicht hellere Blätter (wurde im Gewächshaus überwintert), und offenkundig wurden bereits mehrere Blätter abgeschnitten. Aktuell hat sie ein Stämmchen von 8,5 cm Höhe und wird ganz vorsichtig an die Sonne gewöhnt.

LG, Kirstin

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#13 18.05.2015 07:59

Hamal
Senior-Mitglied
Ort: Werl, Zone tC
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Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Kirstin,

Kirstin schrieb:

Von der "Rebecca" habe ich leider keine Samen, sondern einen Sämling, der dabei ist, das erste geteilte Blatt zu bilden. Wenn die so weiterwächst, überragt sie mich nächstes Jahr, so groß ist die jetzt schon.  wink

Welche Beccariophoenix ist das? Die B. alfredii braucht deutlich länger als die B. madagasciensis, bis das erste geteilte Blatt kommt. Meine B. alfredii hat jetzt auch das erste geteilte Blatt, allerdings ist es schon das siebte oder achte Blatt. Außerdem sind die Blätter über den Winter ein wenig heller, fast gelblich geworden. Ich gehe aber davon aus, dass sich das über den Sommer wieder gibt.

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#14 18.05.2015 07:50

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
Registriert: 01.05.2015
Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Das ist sehr lieb, Conny, aber ich hab von den bestellten 100 Bizziesamen aus Platzgründen erstmal nur 24 in Beutel gepackt. Eine wurde gestern zerstört, bleiben also noch 75 übrig. Sobald mein "Inkubator" fertig gebaut ist, kommen die anderen auch hinein. Momentan warten einige angebaute Teile am Deckel auf Trocknung des Styroporklebers.

Hm, vielleicht sollte ich es bei einigen der Samen auch mal mit etwas weniger Temperatur versuchen? Bei mir haben die aktuell ca. 29 Grad. Wenn die bei dir so prima bei weniger kommen, könnte es daran liegen. Versuch macht kluch... wink

LG, Kirstin

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#15 18.05.2015 07:41

connyhb
Senior-Mitglied
Registriert: 24.09.2013
Beiträge: 1.374

Re: Anzucht per Inkubator

Sieht aber wunderbar gesund aus und wird eine Schönheit werden. Bei den Bismarckia-Samen kommt es sicher wie bei allen Samen auch auf die Frische an, aber die werden sicher noch keimen, auch wenn sie etwas länger brauchen. Ich gehe davon aus, dass Du ihnen Bodenwärme gibst und dann sollte das klappen. Bei meinen hohen Töpfen die ich verwendete,  kam vermutlich nicht mal sehr viel Wärme oben an der Substratoberfläche an und die Zimmertemperatur war ca. 22 - 23°.
Ich wünsche Dir viel Glück, auf dass Du hundertfachen Nachwuchs bekommst smile

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#16 18.05.2015 04:52

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
Registriert: 01.05.2015
Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Vielen Dank für eure Antworten!

@Frank: Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Da kann ja eigentlich kaum Luftfeuchtigkeit entstehen.

@Benni: Naja, ich hab immer so ein leichtes Problem bei Wasser in Verbindung mit Strom. Darüber hinaus habe ich die meisten meiner Samen in Keimbeuteln bzw. Plastikdosen oder in Mini-Gewächshäusern. Bei der Menge wäre es für mich recht schwierig, die alle "schwimmen" zu schicken, während ich so auch in die Höhe bauen kann.

@Conny: Beeindruckend, wie schnell die Samen bei dir gekommen sind, und vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Bei mir tut sich bei den Bizzie-Samen leider noch nichts. Die Samen stammen aus einer Bestellung von rps vom 17.04.15, allerdings habe ich sie in Keimbeuteln liegen. Deine Entscheidung, sie direkt in höhere Töpfe zu säen, ist nach meiner Erfahrung eine sehr weise Entscheidung. Beim ersten Mal hatte ich sie nach dem Keimen aus Unwissenheit in normale Töpfe gesetzt und durfte dann andauernd umtopfen...

Von der "Rebecca" habe ich leider keine Samen, sondern einen Sämling, der dabei ist, das erste geteilte Blatt zu bilden. Wenn die so weiterwächst, überragt sie mich nächstes Jahr, so groß ist die jetzt schon.  wink 

20150514_093255.jpeg 

LG, Kirstin

Beitrag geändert von Kirstin (18.05.2015 05:14)

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#17 17.05.2015 14:25

connyhb
Senior-Mitglied
Registriert: 24.09.2013
Beiträge: 1.374

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Kirstin
Ich benutze eigentlich immer bei allen Palmen die es etwas wärmer mögen ein Heizmatte von Conrad Electronics. Je nachdem wieviel Töpfchen ich habe eine kleinere oder eine grössere und das hat bis jetzt immer wunderbar funktioniert.
Bei den Bismarckias lag die Heizdecke auf einem Tisch (nicht aus Holz) und der stand an einer normalen Zimmerwand, hell aber nicht sonnig, denn Palmen brauchen ja kein Licht zum keimen,  sind ja Dunkelkeimer.
Das Aussaatdatum war der 03.05.2015 und das Wachstum war anfangs recht zügig. Mit dem zweiten Blatt hat sich das Wachstum etwas verlangsamt, aber das zweite Blatt wächst kontinuierlich.
Beccariophoenix alfredii ist meine Lieblingspalme und hat zur Keimung unter obigen Bedingungen 16 Tage gebraucht und weitere 14 Tage bis zum austreten des ersten Blattes. Der Aussaattermin war hier 04.05.2015. Diese Keimangaben sind jeweils die Daten der Erstkeimenden, danach hat es in lockeren Abständen noch weitere gegeben. Während die Bismarckia direkt in die langen 25 cm-Töpfe ausgesät wurden, habe ich die Beccariophoenix in den Keimbeuteln ausgesät, aber eben auch nur oben drauf gelegt und nicht eingebuddelt. 
Bismarckia-nobilis20140711_111201.jpg

Bismarckia-nobilis-18_12_2014_20150517-1524.jpeg

Beccariophoenix-alfredii.jpeg

Sind leider alles keine aktuellen Fotos, aber ich mache nicht regelmässig Fotos.

Beitrag geändert von connyhb (17.05.2015 14:27)

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#18 17.05.2015 12:55

Benni5187
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Beiträge: 34

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo,

hier mal die ersten Ergebnisse nach einem Tag mit Inkubator:

- 237 Watt Stromverbrauch
- ca 6 Cent Stromkosten

auf das Jahr hochgerechnet würde sich folgendes ergeben:

- 86,5 kWh
- 21,64 €

Werde es in jedem Fall mal weiter beobachten. Da der Inkubator im Arbeitszimmer steht und dort, aufgrund der Wäsche, fast ständig das Fenster auf Kippe ist, wird der Verbrauch gerade im Winter etwas höher ausfallen, als im Sommer.

@Kirstin: Warum traust du dich nicht an einen Aufbau mit Wasserbecken? Ist doch einfach nur eine Plastikschale mit Wasser, in der der Heizstab mit Saugnäpfen befestigt ist. Und diese Schale steht im Inkubator. Oder traust du dich aufgrund der hohen LF nicht, wegen hoher Schimmelgefahr?!

LG Benni

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#19 17.05.2015 10:02

Hamal
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Ort: Werl, Zone tC
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Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Die Styroporkiste ist wirklich groß. Meine ist rund 60x40x40 cm Außenmaße. Ich denke schon, dass ein 35W-Leuchtmittel auch bei dir ausreicht. Die werden ziemlich heiß und die Box gibt relativ wenig Wärme nach außen ab. Ich denke, das musst du einfach ausprobieren.
Wenn du sie innen teilst und unterschiedliche Temperaturen in den beiden Bereichen haben willst, musst du ohnehin zwei Lampen haben. Was auch funktionieren könnte, ist vielleicht einfach nur den wärmeren Bereich zu heizen und den anderen Bereich durch eine dünnere Wand abzutrennen, die einen Teil der Wärme durchlässt.

In meinem Inkubator ist keine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Wenn du nur Keimbeutel oder -becher verwendest, sollte das kein Problem sein.

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#20 17.05.2015 09:04

Kirstin
Mitglied
Ort: Datteln
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Beiträge: 53

Re: Anzucht per Inkubator

Bist du sicher, Frank? cool
Ich hab mal zum Größenvergleich ein Feuerzeug vor meine im Aufbau befindliche "Keimbox" gestellt. Innen wird es noch eine Abtrennung geben, damit ich zwischen den wirklich sehr wärmebedürftigen und den weniger wärmebedürftigen Samen trennen kann. Das Ding ist deshalb so groß, damit ich mehrere Anzuchtkästen und Keimbeutel hineinpacken kann. Ich mag die Teile nicht überall verstreut stehen haben wie im Moment, und unter dem Tisch im Arbeitszimmer fällt es auch kaum auf und stört mich nicht weiter. Außerdem passt weiß ganz gut hier hinein. wink
Ich hab in der Schule nicht immer gut aufgepasst. Komme ich da mit einer 35-W-Glühlampe hin, Frank? Diese Frage bezieht sich einmal auf keine Unterteilung und einmal auf eine 2/3-Unterteilung. Dafür bräuchte ich dann natürlich zwei verschiedene Glühlampen und zwei UT-200, ist klar. Was würdest du mir empfehlen?
Ach, und gleich noch eine Frage: Da sich ja sehr viel Feuchtigkeit nach oben entwickelt, wie mache ich die Fassung und die Anschlüsse im Inneren des Kastens wasserdicht? Übernimmt das bei dir der Holzkasten oder hast du mit zusätzlichen Mitteln gearbeitet, zB Schrumpfschläuchen und anderen Isolierungen?

20150517_093225.jpeg


Der Versuch mit dem Bizzie-Samen ist kläglich gescheitert. Die Samen lassen sich nicht wirklich knacken. Sie geben immer mehr nach und reißen dann einfach auf. Hätte ich bei der harten Schale nicht vermutet... Anbei noch ein paar Fotos davon:

Der eigentliche Aufbau:
20150517_070732.jpeg

Der Hebel des Schraubstockes lässt sich drehen und drehen und drehen, bis der Bizzie-Samen tatsächlich total zerquetscht ist. Ich hab aber vorher aufgehört.
20150517_071242.jpeg

Hier nochmal ein Blick auf das Innere, soweit ein Foto davon möglich war.
20150517_071516.jpeg


@Conny: Kannst du dich noch an die Temperaturen beim Keimen erinnern? Welche Jahreszeit war es, stand der Topf auf einer Fensterbank etc.? Ich probiere es gerade mit eher höheren Temperaturen, weil ich davon ausgehe, dass es die Bizzies in Madagaskar auch eher recht warm haben. (Wobei das natürlich nicht für alle Palmen von dort gilt - eine der Ausnahmen ist zB die auf einem Bergkamm wachsende Rebecca Alfred, die ich so nenne, weil ich mir den botanischen Namen einfach nicht merken kann. Nur für euch hab ich nun nochmal nachgeschaut: Beccariophoenix alfredii angel )

LG, Kirstin

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#21 17.05.2015 08:10

Hamal
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Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Kirstin,

du hast den Aufbau richtig erkannt. HV steht für Hochvolt, in dem Fall 230V, also kein zusätzlicher Trafo notwendig. Die Fassung ist GU10. Grundsätzlich geht natürlich Niedervolt, also 12V mit Trafo, allerdings sind HV-Leuchten ineffizienter, was das Licht betrifft, erzeugen also mehr Abwärme. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Box so groß ist, dass du 2 Lampen brauchst. Ich selbst habe ein 35W-Leuchtmittel, es würden auch locker 20W reichen, die dann ein wenig länger brennen. Im Zweifel gibt es noch 50W-Leuchtmittel.
Der Holzkasten ist natürlich selbst gebasteilt. Vielleicht gibt es so etwas auch zu kaufen. Am Anfang habe ich es übrigen auch ohne den Holzkasten betrieben, mit den oben beschriebenen Nachteilen.

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#22 17.05.2015 05:54

Kirstin
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Ort: Datteln
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Re: Anzucht per Inkubator

Vielen Dank für die genaue Beschreibung des Verfahrens, Frank! Nun liegen die Kleinen allesamt obendrauf. Sieht schon lustig aus, so viele dunkle Samen auf dem dunklen Kokohum mit jeweils einem weißen Pickelchen.  smile

Hm, ich hab damals mal Bismarckia zum keimen gebracht, das hat ewig gedauert und die Keimquote war mickrig. Vielleicht waren die Samen ja alt. Nun bin ich aber so neugierig aufs Innere der Nuss, dass ich den Schraubstock gleich nochmal aus dem Keller hole und mein Glück mit einem versuche.

Frank, kannst du mir etwas mehr zu deiner Wärmequelle schreiben, dieser Hochvolt-Halogenlampe? Die Fassung hast du mit in deinem Holzkasten drin, wie ich auf den Bildern sehen kann. Die Teile kann man vermutlich einzeln kaufen? Und dann hast du ein normales 2adriges Stomkabel mit Stecker angeschlossen, das wiederum am UT-200 hängt? Oder braucht diese HV-Halogenlampe noch einen extra Trafo? Ich fürchte, mein "Inkubator" ist so groß geworden, dass meine normale Heizmatte und eine 5-Meter-Aquarien-Bodenheizung nicht wirklich ausreicht, um sie gut aufzuheizen...  roll
Sinnvoller wären daher wohl ein bis zwei dieser Halogenlampen. An Bennis Wasseraufbau traue ich mich bautechnisch nicht heran.

LG, Kirstin

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#23 16.05.2015 19:08

connyhb
Senior-Mitglied
Registriert: 24.09.2013
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Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Frank
Die Bismarckia keimt wirklich sehr einfach und braucht nicht geknackt zu werden. Ich habe den Samen einfach in einen hohen Topf mit Kokohum gelegt und nicht mal abgedeckt. Nach einer Keimzeit von 17 Tagen kam bereits die Keimwurzel raus, dann dauerte es noch 39 Tage bis der Keimling aus dem Substrat kam.

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#24 16.05.2015 18:41

Hamal
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Beiträge: 1.399

Re: Anzucht per Inkubator

Hallo Kirstin,

ja, das ist Perlite. Man kann das übers Internet bestellen oder im Baumarkt bekommen. Bei dem mit der weißen Schrift auf orangenem Untergrund und dem "Yippee-yaa-yaa yippee-yippee-yee" gibt es das vor Ort, allerdings in Gebindegrößen zu 100l. Der Sack ist aber ganz leicht. Da ich das meiner selbst gemischten Palmenerde beimische, brauche ich natürlich mehr davon und nutze es auch schon mal zum Keimen der Samen.

Auf keinen Fall den Samen ins Perlite oder gar Kokohum einbuddeln, dann ist die Gefahr viel größer, dass er schimmelt. Ich lasse den an der Oberfläche liegen. Wenn der nach einigen Tagen etwa 1 cm groß ist, kann man ihn in Kokohum eingraben. Ich lasse ihn aber meistens auf dem Perlite liegen und warte, bis sich das Keimblatt bildet. Naja, und dass das Endokarp anfangen kann zu schimmeln, ist nicht verwunderlich, es ist halt voller Nährstoffe. Aber Perlite ist praktisch keimfrei, so dass der Sämling i.d.R. schon über den Berg ist, bevor da irgendetwas schimmeln kann. Außerdem noch wichtig: zum Befeuchten des Perlite ausnahmesweise kein Regenwasser verwenden, da das aus der Leitung deutlich weniger Keime enthält. Und die Wasserhärte spielt hier keine Rolle...

Bismarckia steht noch auf meiner Wunschliste, daher habe ich keine Erfahrung. Desewegen bin ich mir nicht mal sicher, ob die sich überhaupt knacken lassen. Den Berichten auf der RPS-Seite würde ich allerdings entnehmen, dass die nicht so schwer zu keimen sind. Deshalb würde ich es wahrscheinlich erstmal ohne Delidding versuchen.

Und Glückwunsch! Sieht ja fast so aus, als wäre der Versuch mit der Jubutia geglückt.

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#25 16.05.2015 17:11

Kirstin
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Re: Anzucht per Inkubator

Und noch auf Bennis Frage:

An Werkzeugen hab ich neben meinen Fingern und ner Brille zum Nahgucken (jaja, ich bin so alt) aus einem meiner anderen Hobbies ein sehr scharfes Schnitzmesser, das ich vorher desinfiziert habe, benutzt. Wenn ich das nicht hätte, würde ich vermutlich ein Skalpell nehmen. Scharf ist halt wichtig. Bei so dickschaligen, harten Samen wie Jubaea oder diesen Jubaea x Butia reicht ein Nussknacker nicht aus, zumal die Gefahr besteht, dass du die Nuss versehentlich zerquetscht. Bei vorsichtigem Brechen mit einem mittelgroßen Tisch-Schraubstock (nicht der kleine von den Bildern gestern) und einem entsprechenden Hebel (ich hab mir ein Rohr besorgt) klappt das ganz hervorragend.

Falls du die Möglichkeit hast, das draußen oder in einer Werkstatt zu machen, prima. Setz auf jeden Fall eine Schutzbrille auf, die Schalen zersplittern mit einem lauten Knall und fliegen dir scharfkantig um die Ohren - auch einige Meter weit. Ich durfte anschließend mehrere Zimmer putzen (ich war so clever und hatte die Türen vorher nicht geschlossen). Meine Katzen hatten aber ihren Spaß. Die sind hinter den fliegenden Schalenstückchen hergejagt und haben damit gespielt.

Beim Entdeckeln selbst dann gaaaanz vorsichtig immer nur einen Hauch abnehmen. Aber das hatte Frank gestern schon beschrieben. Den Embryo erkennst du daran, dass er hellweiß in dem ansonsten eher milchglasig aussehenden - ähm, wie hieß das? Endocarp? - Zeugs sitzt. Letzteres ist dann auch das, was bei mir so gern schimmelt.

LG, Kirstin

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