Forum für winterharte und tropische Palmen, Agaven & Yucca, Bananen, Baumfarne, Palmfarne und andere exotische Pflanzen
Du bist nicht angemeldet.
Ein schönes Hallo euch allen.
Da ich nun den Entschluss gefasst habe, dass beim Gärtnern mit fruchttragenden exotischen Pflanzen früher oder später kein Weg mehr an den Zitruspflanzen vorbeiführt, habe ich beschlossen, es auch mal zu versuchen.
Problem: Ich weiß nicht, welches Substrat ich nehmen soll, um ein optimales und gesundes Wachstum zu generieren.
Also habe ich nachgeforscht und habe herausgefunden, dass das optimale Substrat leicht sauer (Ph-Wert 6) und reich an Nährstoffen und Spurenelementen sein soll. Zuzüglich soll es noch durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht.
Nun meine Idee:
33% Kompost (Ich mein der wäre sauer und nährstoffreich)
33% Gartenerde (speichert Wasser,ist nährstoffreich und erhöht Standfestigkeit)
33% Sand (Erzeugt eine gewisse Durchlässigkeit und durchlüftet den Boden)
+ Drainage aus Blähton am Grund des Behältnisses.
Was haltet ihr von diesem Substrat Vorschlag? Könnte man noch was ergänzen oder ist das völliger Murks und ihr habt eine bessere Idee, worin man Zitruspflanzen optimal halten kann?
Ich hoffe auf Antworten
Lg Avatarez2
Beitrag geändert von Avatarez2 (30.03.2017 01:59)
Offline
Servus !
Zitrusbäume mögen gern Lehm .
Beitrag geändert von Palmenhain_z (30.03.2017 03:51)
Klimazone t D ( 7b ) 45m über NN .
Themperatur minimum -21° C ( ...kommt selten vor ) maximum 38,5 ° C .
Si no hay cafe' para todos, no habra para nadie !
Servus ..wünscht Euch der ( Palmen ) - HEINZ !
Offline
Die Mischung scheint so nicht schlecht, ich würde eher 1/2 Sand und je 1/4 Humus und Kompost nehmen. So ungefähr wird das auch hier empfohlen: http://www.steffenreichel.homepage.t-on … BODEN.html
Für alles, was auf Poncirus veredelt ist benutze ich die erste Mischung im Link und das funktioniert eigentlich sehr gut.
LG Flo
Beitrag geändert von flow (30.03.2017 07:07)
Solothurn, 443 M.ü.M. Zone tD? / 7a? - Sobre todo aprendan y no olviden que la vida se construye en sueños y se materializa con amor. -
Offline
Stimmt: eine Feinabstimmung des Bodensubstrates ist nur sinnvoll, wenn man die Unterlage ("Rootstock") kennt.
Für die eher zwergig wachsenden Sorten für Kübelhaltung im mitteleuropäischen Handel ist das meist Poncirus.
Für normal große Zitruskultur findet man klassisch Bitterorange, C. volkameriana , C. macrophylla für Orangen, C. reticulata für Mandarinen etc.
Dabei sind diese noch einmal selektiert auf kalktolerante Varianten, da ja mediterrane Anbaugebiete meist im Bereich des Laterit (Terra rossa) liegen.
Eisenmangel ist das häufigste Problem bei Kübelhaltung. Dieser kann aber durch einmalige Blattdüngung nach dem Jahresaustrieb ausgeglichen werden.
Für effektiven Fruchtansatz und Blütenbildung düngt man in Plantagen 3 mal jährlich: März-Juni-Oktober mit stickstoffhaltigem, aber kalkfreiem Dünger, d.h. nicht mit Blaukorn, sondern mit Ammoniumsulfat oder Harnstoff.
Beitrag geändert von MarcTHR (30.03.2017 07:46)
Palmen u.a. Exoten Klimazone 6b und 10a
Actinokentia-Adonidia-Allagoptera-Archontophoenix-Arenga-Beccariophoenix-Bismarckia-Brahea-Butia-Caryota-Ceroxylon-Chamaedorea-Chamaerops-Chambeyronia-Copernica-Dictyosperma-Dypsis-Euterpe-Howea-Hyophorbe-Hyphaene-Jubaea-Jubaeopsis-Livistona-Lytocaryum-Nannorrhops-Oraniopsis-Parajubaea-Phoenix-Ravenea-Rhapidophyllum-Rhapis-Rhopalostylis-Roystonea-Sabal-Serenoa-Syagrus-Trachycarpus-Washingtonia-Wodyetia
Musa-Ensete-Alocasia-Yucca-Agave-Furcraea-Aloe......
Offline
Zitruspflanzen lieben Kalk.
In einem anderen Forum habe ich gelesen, das jemand Urgesteinsmehl unter das Substrat gemischt hat. Seitdem hatte derjenige nie wieder Probleme mit Eisenmangelerscheinungen.
Ich habe dies jetzt mal folgendermaßen ausprobiert:
Ich habe die normale Zirtuserde aus dem Handel genommen(finde ich persönlich sehr schön). Darin ist schon Sand enthalten. Jetzt habe ich noch Lavasplitt für die Durchlässigkeit untergemischt, etwas Urgesteinsmehl und etwas Hornspäne. Etwas Lehm könnte man auch noch drunter mischen, habe ich aber nicht gemacht.
Jetzt harre ich der Dinge die da kommen werden ^^ Bin wirklich gespannt, wie meine Pomelos und demnächst auch noch Kumquat & Co. auf das Substrat reagieren werden.
Offline
Mal eine (blöde?) Frage. Kalk macht doch Böden alkalisch, nicht? Durch Kalkgaben kann man den PH-Wert anheben. Und Zitruspflanzen bevorzugen doch eher saure Böden. Wie soll denn da Kalk helfen?
LG Flo
Solothurn, 443 M.ü.M. Zone tD? / 7a? - Sobre todo aprendan y no olviden que la vida se construye en sueños y se materializa con amor. -
Offline
Chemie ist leider nicht meine Stärke
Frank hat da deutlich mehr Ahnung.
Aber ich hab grad mal gelesen... Dünger wirken meist ansäuernd. Dadurch wird die alkalische Wirkung des Kalkes aufgehoben.
Bin gespannt wie sich meine Pflanzen entwickeln. Sollten sie mickern, bekommen sie neue Erde
Offline
Ich bin wirklich kein Experte, was Citruspflanzen betrifft, aber im Großen und Ganzen sind die Anforderungen an das Substrat ähnlich wie bei Palmen, d.h. sie bevorzugen eher saure Böden, da dort das dringend benötigte Eisen besser verfügbar ist. Aus meiner Sicht ist da Kalk eher kontraproduktiv. Überhaupt führt Düngen langfristig zu alkalischem Substrat, da die Düngesalze nie vollständig von den Pflanzen aufgenommen werden und im Substrat den pH-Wert nach oben schieben.
Ich selbst habe einige wenige Citruspflanzen aus Fruchtkernen gezogen, mehr aus Spaß an der Freude als mit der Intention, auch bei den Citruspflanzen eine echte Zucht zu betreiben. Ich benutze für Citruspflanzen und Palmen dieselbe Substratmischung (also 70-80% gebrochener Blähton, 20-30% Pinienrinde) mit wochentlicher Düngung. Das Wachstum der Sämlinge erscheint mir ganz gut, aber ich bin da nicht wirklich der Experte. Sand und Lehm würde ich selbst nie verwenden, da beides auf seine Art den Wurzeln den Sauerstoff nimmt.
Offline
Hallo und einen großen Dank an euch für eure Antworten.
Vielleicht sieht man es mir nicht an aber ich bin gerade maximal verwirrt und versuche jetzt, aus den Antworten mir die Ergebnisse zu filtern.
Palmenhain_z:
Ja, das mag stimmen. Zum Glück enthält die Gartenerde ordentlich viel Lehm und kann sie dafür nutzen.
flow:
Ok,
50% Sand
25% Humus
25% Kompost
Wo kriege ich bloß Humus her?
MarcTHR:
Mit Ammoniumsulfat kann ich düngen? Reicht der Dünger aus oder muss ich noch zusätzlich düngen mit einem Anderen?
Jessica:
An Hornspäne hat ich auch schon gedacht. Auch die Idee mit mineralischen Stoffen wie Lavagranulat oder Basaltsplitt die Durchlässigkeit zu erhöhen hört sich vielversprechend an. Dennoch werde ich wohl bei meinem Sand bleiben .
Zitruspflanzen zu kalken ist für mich wie einen Kaktus zu übergießen. Ich glaube, Zitruspflanzen mögen es lieber sauer.
Hamal:
Ich halte von reiner Hydrokultur nicht viel. Ich möchte da lieber mit natürlicher Erde arbeiten und dessen Durchlässigkeit lediglich erhöhen.
Fazit:
Jetziges Mischungsverhältnis
25% Gartenerde
25% Humus/Kompost
50% Quarzsand Welche Körnung könntet ihr empfehlen? Ist 0,4mm-0,8mm zu empfehlen oder zu fein?
+ Drainage aus Blähton und einer Tonscherbe
+ Düngung mit Ammoniumsulfat
Ich glaube, dass dieses Subtrat deutlich durchlässiger und sinnvoller als das erste ist.
Wer Verbesserungsvorschläge hat, kann diese weiterhin gerne äußern.
Was haltet ihr von dieser Subtratmischung? Ist die besser als die andere?
Lg Avatarez2
Offline
Ich halte von reiner Hydrokultur nicht viel. Ich möchte da lieber mit natürlicher Erde arbeiten und dessen Durchlässigkeit lediglich erhöhen.
Das hat nichts mit Hydrokultur zu tun. Auf die Art und Weise erhalte ich ein maximal durchlässiges Substrat, das mir im letzten Jahr bei meinen Palmen überdurchschnittliches Wachstum beschert hat. Einziger Nachteil: tägliches Gießen und wöchentliches Düngen. Allerdings ist ein Überwässern durch Dauerregen oder die Urlaubsvertretung nicht möglich.
Sand, Humus und Kompost verringern die Durchlässigkeit des Substrats, da sie entweder sehr kleine Bestandteile enthalten oder in diese schon nach kurzer Zeit zerfallen. Dadurch wird das Substrat kompakt und lässt nur sehr wenig Sauerstoff an die Wurzeln. Besser wären Pinienrinde und Kokohum sowie mineralische Bestandteile. Torf geht auch, da er zusätzlich das Substrat im sauren pH-Bereich hält, allerdings mit den bekannten ökologischen Bedenken gegenüber Torf.
Offline
flow:
Ok,
50% Sand
25% Humus
25% KompostWo kriege ich bloß Humus her?
Jetziges Mischungsverhältnis
25% Gartenerde
25% Humus/Kompost
50% Quarzsand Welche Körnung könntet ihr empfehlen? Ist 0,4mm-0,8mm zu empfehlen oder zu fein?
+ Drainage aus Blähton und einer Tonscherbe
+ Düngung mit AmmoniumsulfatIch glaube, dass dieses Subtrat deutlich durchlässiger und sinnvoller als das erste ist.
Wer Verbesserungsvorschläge hat, kann diese weiterhin gerne äußern.
Was haltet ihr von dieser Subtratmischung? Ist die besser als die andere?Lg Avatarez2
Hähäh, Humus brauche ich als Synonym für Gartenerde, auch wenn eigentlich nur der zersetze organische Anteil im Boden Humus ist.
Zum Sand: wenn man nicht gerade Modeliersand nimmt, der so richtig zusammenklebt, sehe ich keine Gefahr für die Wurzeln. Sand wirkt auch als Drainage.
Am Ende sind Prozentgenaue Anteile sowieso nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, dass das Substrat den Pflanzen Halt gibt und Luft an die Wurzeln lässt, Nährstoffe und Wasser speichern kann und ein Zuviel an Wasser schnell ablaufen kann. Ein PH-Wert von 5.5-7 ist ideal.
Diese Mischung habe ich von einem Franzosen, der damit auch ausgezeichnete Ergebnisse erzielt:
40% Kokossubstrat
40% Universalerde
10% Gartenerde
10% Wurmkompost
Wie man sieht, ist da weder Sand noch Blähton oder Pinienrinde drin. Er wohnt allerdings in einer Gegend mit relativ wenig Niederschlag. Je nach Niederschlagsmenge ist eine zusätzliche Drainage sicher sinvoll. Hier haben wir ca. 1100mm Niederschlag im Jahr und da ist gute Drainage essentiell.
Solothurn, 443 M.ü.M. Zone tD? / 7a? - Sobre todo aprendan y no olviden que la vida se construye en sueños y se materializa con amor. -
Offline
Wow, was für Rezepte ihr da habt. Ich mache mir keine solche Mühe und nehme Zitruserde aus der Gärtnerei und mische lediglich etwas Bims und Perlite unter. Ich habe allerdings auch nur noch eine Mandarine, aber der scheint es zu gefallen.
Offline
Beim Sand sollte man darauf achten, dass die Feinanteile herausgesiebt sind. Z.B. gibt es im Baumarkt Quarzsand mit 1 (-2) mm Körnung.
Offline
Ja, Conny, Zitruserde aus dem Baumarkt tut es sicher auch. So heikel sind die meisten Zitruspflanzen dann schon nicht. Aber wenn man sich selber etwas zusammenmischt, das bei anderen schon sehr lange gut funktioniert, hat man möglicherweise (mit Betonung auf möglicherweise) längerfristig bessere Karten. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Baumarkterde etwas schneller zerfällt und dann öfter umgetopft werden muss. Natürlich kann ich auch falsch liegen.
LG Flo
Solothurn, 443 M.ü.M. Zone tD? / 7a? - Sobre todo aprendan y no olviden que la vida se construye en sueños y se materializa con amor. -
Offline
Grundsätzlich funktionert fast jedes Substrat, solange es den Wurzeln Halt gibt und Feuchtigkeit und Nährstoffe aufnehmen und wieder abgeben kann. Manche Substrate verlieren vor allem die Fähigkeit, Nährstoffe wieder abzugeben, früher als andere, da sich deren pH-Wert schneller in den alkalischen Bereich verschiebt.
Außerdem muss man für die optimale Pflege jedes Substrat im Zusammenhang mit dem Gießen und Düngen sehen. Bei normaler Blumenerde muss man sehr vorsichtig wässern und düngen, da sie zu Staunässe neigt und damit die Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln kappt, bei durchlässigen Substraten ist das völlig unkritisch, solange man genug wässert und düngt. Das sind die beiden Extreme, jede Mischung aus durchlässigem und weniger durchlässigem Substrat liegt irgendwo dazwischen. Deswegen gibt es auch nicht das Substrat für eine bestimmte Pflanzenart und nicht jedes Substrat funktioniert für jeden gleich gut.
Offline
Flo, ich rede hier nicht von Baumarkterde, sondern von Citruderde von Oscar Tintori, einem Citrusbauer aus der Toskana. Den Dünger beziehe ich ebenfalls von ihm. Ich habe lediglich das Glück, dass unsere Gärtnerei sowohl die Pflanzen, Substrat sowie den Dünger von dort bezieht. Schau Dir mal die website an.
Offline
Uh, sorry Conny, wer lesen kann ist im Vorteil:-). Mein Fehler.
Solothurn, 443 M.ü.M. Zone tD? / 7a? - Sobre todo aprendan y no olviden que la vida se construye en sueños y se materializa con amor. -
Offline
Nein Flo, kein Problem. Das konntest Du ja nicht wissen, also hellsehen kannst Du ja vermutlich nicht.
Wie geschrieben, reines Glück, dass unsere Gärtnerei diese Produkte hat.
Offline
Vielen Dank für eure Antworten, ihr habt mir sehr weitergeholfen.
Lg Avatarez2
Offline
Ein häufiges Problem bei Zitruspflanzen ist leider der zu lehmige oder torfige Boden, das führt auf kurz oder lang zu einem zu stark verdichteten Boden, wodurch ein Eisenmangel entsteht. Ich würde bei solchen Pflanzen wie folgt vorgehen:
Die Zitruspflanzen austopfen, alles an Erde mit viel Wasser abspülen bis nur noch Wurzeln übrig sind. Dann ein Substrat nehmen das stark mineralisch ist wie oben beschrieben (oder z.b. Ökuhum Typ leicht und Typ mediterran) und neu zu topfen. Anschließend die Pflanze für die erste Zeit schattig stellen und zurück schneiden um den Wurzelverlust auszugleichen. Da mineralisches Substrat wenig Nährstoffe speichern kann würde ich bei jedem gießen ein wenig zu düngen (bei einem NPK wert von 15 5 15 1/2 Gramm pro Liter Wasser und bei einem Flüssigdünger mit 7 3 7 einen Milliliter pro Liter Wasser). Mit dieser Methode wurden schon über 100 Jahre alte, tot gelaubte Zitrusbäume zu neuem Leben erweckt.
Mfg Toni
Palme per Paket - Das Palmenhaus
Am Schnepfenweg 29
80995 München
Offline
Hallo Toni,
Vielen Dank für deine Antwort.
Welche mineralische Mischung würdest du denn empfehlen oder aus welchen Teilen in ungefähren Prozenten sollte das Mischungsverhältnis ungefähr bestehen?
Noch habe ich meine Zitruspflanzen noch nicht umgetopft, folgt aber in diesem Monat auf jeden Fall noch.
Lg Avatarez2
Offline
Ich würde vor allem wenn die Pflanzen unter freiem Himmel stehen, eine Mischung nehmen wie Hamal sie für seine Palmen nimmt. Der hat da schon einige sehr gut Beiträge zu diesem Thema geschrieben und bringt es auf den Punkt was das Thema Substrat angeht. Also 70% mineralisch wie z.b. gebrochenen Blähton oder Lavasplit und 30% organisches Material wie z.b handelsübliche Zitruserde. Zusätzlich würde ich noch einem halben Gramm Osmokote oder einen anderen ummantelten Langzeitdünger in das Substrat mischen. Mann kann natürlich auch nur Zitruerde verwenden, wenn man die Zitruspflanzen überdacht stehen hat und man ein wenig Fingerspitzengefühl für das gießen beweist.
Mfg Toni
Palme per Paket - Das Palmenhaus
Am Schnepfenweg 29
80995 München
Offline