Forum für winterharte und tropische Palmen, Agaven & Yucca, Bananen, Baumfarne, Palmfarne und andere exotische Pflanzen
Du bist nicht angemeldet.
Hallo Exotenfreunde,
wie versprochen der Beitrag über einen großen Olivenbaum im Weinberg
In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Versuche von Olivenpflanzungen nördlich der Alpen.
Ich erinnere mich an den Bericht über einen Olivenbaum im Mainzer Feld oder die Berichte von Oliven am Niederrhein.
Ich habe auch einige Pilotprojekte von Olivenhainen verfolgt, die oft gescheitert sind,
sobald die Besitzter aufgrund von Winterschäden das Interesse verloren und die Haine aufgegeben haben.
Leider ist auch das Klima im Breisgau für Olivenbäume nur extrem bedingt geeignet.
Man findet lange ausgepflanzte Exemplare ausschließlich Innerorts und dort oft an warmen Mauern oder in geschützten Innenhöfen.
Aber letztes Jahr habe ich einen außergewöhnlichen Olivenbaum gefunden, der in einem Weinberg, weit entfernt der nächsten Ortschaften, wächst.
Der Baum steht mit großer Sicherheit schon seit 2006 (wahrscheinlich noch länger) am Fuße einer schmalen Weinbergterasse in Lössboden.
Da sich der Standort auf der "falschen" Seite der Alpen befindet und ohne moderierenden Wasserflächen auskommen muss,
sind Olivenbäume hier nicht winterhart, auch wenn dieser Standort scheinbar erstaunlich nah dran ist.
Ich habe den Baum im Spätsommer an einem heißen und windigen Tag gefunden. In der Krone saß eine große Gottesanbeterin, die zwischen den olivfarbenen Blätter schon aus einiger Entfernung zu sehen war.
Auf den schattigen Ästen hatten sich einige Schmetterlinge niedergelassen. Der Baum zieht Schmetterlinge und Insekten magisch an. Ich habe sie auch bei weiteren Besuchen oft im Baum gesehen.
Natürlich trägt der Baum auch Oliven, die im Spätherbst oder Frühwinter geerntet werden.
Im Januar gab es im Breisgau die stärksten Schneefälle seit mindestens 15 Jahren und im Februar einen knackigen Wintereinbruch, der 6 Tage anhielt.
Ich habe den Olivebaum während beider Ereignisse besucht und er blieb vollkommen ungeschützt.
Sobald die Sonne scheint, wird die Gunst dieser Lage spürbar. Der Olivenbaum liegt recht abgelegen und es ist immer eine kleine Wanderung notwendig,
um ihn zu erreichen. Sobald man an den windgeschützten Südhang gelangt, ist es die sprichwörtlich Jacke wärmer.
Deshalb übersteht er hier auch kältere Winter und kompensiert Schäden im heißen Sommer recht schnell.
Der Durchmesser des Stamms liegt bei etwa 20-25 cm. Im unteren Stammbereich entwickeln sich regelmäßig neue Triebe, bevorzugt auf den im nächten Foto zu sehenden Knubbeln.
Über diese Knubbel habe ich nichts in Erfahrung bringen können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht die Tuberkelkrankheit ist.
Ich vermute, dass es sich um gesteigerte Wachstumstätigkeit im Umfeld neuer Trieben handelt. Diese Bodennahen Knubbel scheinen bei älteren Olivenbäumen häufiger aufzutreten.
Desweiteren hat der Stamm an der Ostseite ein paar morsche Stellen, wo vor einigen Jahren dickere Äste abgeschnitten wurden.
Auch treten an schattigen Stellen Baumpilze auf. Ein Zeichen, dass unsere Winter für Olivenbäume nicht nur zu kalt, sondern auch zu feucht sind.
Trotzdem erfreut sich die Olive guter Gesundheit.
Der Baum wird regelmäßig beschnitten. Augenscheinlich nicht, um die Ästhetik zu verbessern, sondern um den Ertrag zu steigern und das Wachstum zu begrenzen.
Die Krone wurde vor ein paar Wochen stark gelichtet und der Leittrieb gekürzt, um das Wachstum neuer Triebe anzuregen.
Außerdem hat der Olivenbaum im kalten Winter etwa 1/3 seiner Blattmasse abgeworfen.
Die Knospen sind aber schon leicht geöffnet und in den nächsten Monaten wird er den Blattverlust schnell kompensieren.
Und hier noch aktuelle Fotos. Am Südhang haben vor 10 Tagen bereits die Grillen gezirpt und der erste Klatschmohn (Papaver rhoeas) geblüht. Weitere Indikatioren für ein sehr warmes Mikroklima.
Sonnige Grüße aus Freiburg
TK
Offline
Servus !
Sehr Toller Bericht !
Und sehr schöne Fotos !
Schön das es sowas in Deutschland giebt !
Es ist fast nicht zu glauben . Danke für diese schönen Bilder und deine Aufmerksamkeit !
Ich freue mich sehr !
Klimazone t D ( 7b ) 45m über NN .
Themperatur minimum -21° C ( ...kommt selten vor ) maximum 38,5 ° C .
Si no hay cafe' para todos, no habra para nadie !
Servus ..wünscht Euch der ( Palmen ) - HEINZ !
Offline
Sehr schöne Bilder.
Gruß Chris
Offline