Yucca elephantipes umgekübelt

Immergrün · 15.08.2023 21:34

Hallo zusammen,

da momentan gerade eine kleine Yucca gloriosa "Variegata" zu mir auf dem Weg ist, habe ich mich daran erinnert, dass "irgendwo dahinten" in meinem Garten eine tapfere Yucca elephantipes ihr Dasein fristet. Oder fristen sollte. Oder mittlerweile verschwunden ist. Vorab: Es scheint keine Pflanze in meiner Obhut zu geben, die noch weniger Pflege oder Beachtung bekommen hat als diese. Ich kann mich nicht daran erinnern, sie jemals gegossen zu haben.

Gekauft hatte ich die Yucca vor x-Jahren natürlich als "Yuccapalme" im Baumarkt und für die viel zu dunkle Wohnung. Dass meine Katzen in den ersten 10 Sekunden nach Aufstellen gleich einen ganzen Trieb abgerissen hatten, kam als ungünstiger Zustand hinzu. Sie fiel "irgendwie" in meinen Einkaufswagen und wurde noch am gleichen Tag als Fehlkauf abgeschrieben. Im Treppenhaus wäre es für sie auch zu dunkel gewesen und sie hätte mich an meinen Fehler durch ein langsames Sterben unangenehm erinnert. So kam sie in den Garten ("dafür reicht es ja immer") und stand dann an der Grenze zur Nachbarin, hinter den Komposthaufen. Sonnig, trocken, völlig unbeachtet und zugewuchert vom Hopfen. Eigentlich auf Abruf für den Schredder. Da ich sie aber gleich vergessen habe, hat sie irgendwie weitergelebt.

Ich weiß, dass ich sie einmal zum Überwintern in die Hütte gestellt hatte, das war sogar der letzte Winter. Aber nur im Dezember, im Januar kam sie wieder raus. Offenbar hat sie aber, wohl nicht zuletzt deshalb, weil sie supertrocken stand und von Gestrüpp und Kompostzeug gut eingepackt war, wenigstens einen Winter klaglos überlebt. Hinter dem Komposthaufen ist es offenbar mikroklimatisch windgeschützt, etwas feucht, etwas verrottungswarm? Frau Fuchs wohnt dort auch gerne mal im Winter.

Nachdem ich seit dem letzten Sommer gezielt auf trockenheitsresistente und mediterrane Pflanzen umgestellt habe, habe ich meine alten Palmenschätzchen in neue Kübel und neues Substrat umgestellt. Heute fiel mir die alte "Yuccapalme" wieder ein und ich habe sie in einen neuen Pflanzkübel umgesetzt. Von maximal 7,5l auf 40l Substratmenge! Im alten Kübel, der eigentlich schon beim Kauf zu klein war, war natürlich so gut wie kein Substrat mehr, sondern nur Wurzeln. Das wäre nicht mehr lange gut gegangen! Hätte sie nicht zwischen Zaun und Komposthaufen und Totholz gestanden, wäre sie immerzu umgefallen. Noch beim Umkübeln fiel sie zweimal um. Nun habe ich eine 10l Drainage und ein gut wasserdurchlässiges Substrat genommen und ihr Luft und Land an die Wurzeln gegeben.

Nach den Jahren der Nichtbeachtung und des auch nur extrem reduzierten Wachstums - sie sieht eigentlich so aus wie früher, oben stehen ein paar grüne Blätter mehr heraus - hat sie hoffentlich bessere Lebensbedingungen gefunden. Gefallen hatte mir damals, dass sie nicht so "3fach Stangengrün" war, sondern eine Stammbasis hatte. Natürlich war der Preis damals "Schnäppchen". Die hat man auf dem Weg zur Kasse einfach mitgenommen. Sie war billiger als ein Sack Rinderdung.

Im großen Kübel und mit meiner nun veränderten Einstellung macht sie mir natürlich wieder richtig Freude und ich hoffe, dass sie auch wieder wächst.

Im Winter werde ich sie natürlich bei Temperaturen unter Null Grad in die Laube stellen. Hoffentlich nimmt sie mir den erhöhten Pflegedruck und die Aufmerksamkeit jetzt nicht übel! smile

LG Stefan

Palmenhain_z · 16.08.2023 10:20

Danke !Für den umfangreichen Bericht !

Tolles Foto ! SIE sieht super aus ! cool wink

Susanne K. · 16.08.2023 11:45

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Beitrag geändert von Susanne K. (20.11.2023 18:09)

Immergrün · 16.08.2023 12:21

Danke Euch beiden!

Ja, so geht es mir auch gerade. Eigentlich ist eine Yucca, noch dazu, wenn sie Frost gut verträgt, doch eine optimale Pflanze für unsere Gärten! Die Y. elephantipes ist ohnehin härter im Nehmen als die meisten meiner Zitruspflanzen, was die Temperaturen angeht. Und die habe ich schon für ihre Kälteresistenz gefeiert... Gut, es liegt bei uns im Winter nicht so sehr an den Temperaturen, sondern an der Feuchte. Da sind die Yucca und die Palmen vielleicht doch etwas empfindlich.

Aber die Unverwüstlichkeit der Yucca ist extrem beeindruckend! Anders als bei Palmen kann man bei Yucca kaum etwas falsch machen, zumindest wenn man die Gießkanne einfach mal woanders stehen lässt.

Im Unterschied zu Palmen kann man sie ja gleichsam auf Wunschhöhe immer wieder zurückschneiden, wodurch sie sich immer weiter verzweigt und immer schöner wird! Die abgeschnittenen Stämme kann mal als Mitbringsel für andere ja problemlos kultivieren, wenn man sie nicht wegschmeissen mag.

Dass dein Stamm auf dem Kompost so gut bewurzelte, Susanne, finde ich klasse. Offenbar ist ein guter Kompost ein wahrer Lebensretter für unsere Yucca. Feucht, aber nicht naß; warm und nicht zu dunkel. Sowie mit einer angemessenen Nährstoffversorgung. Einen Kampf zurück in einen Kübel durch einen solchen Ex-Gartenabfall belohnt man natürlich mit besonderer Liebe. smile

Gehindert an der Wertschätzung der Yucca für den Garten hatten mich bislang schlichtweg die fehlende Kenntnis, dass es überhaupt möglich ist (ich hatte mich bis zum Sommer letzten Jahres schlichtweg gar nicht für Palmen und Yucca etc. interessiert) UND die fehlenden visuellen Eindrücke. Zwar kannte ich von meiner Zeit am Bodensee durchaus ausgepflanzte Palmen (Trachys, denke ich mal), aber deren Existenz hielt ich den Experten der lokalen Gärtnereien und Parks zugute. Dass Yucca anders aussehen können als die 3-in-1-Töpfchen aus dem Discounter und im Freiland oder großen Kübeln zu wunderschönen Solitären werden können, habe ich erst in den letzten Tagen gelernt. Mir war meine Yucca sogar etwas peinlich: Ich war ja immerhin blöd genug gewesen, sie für eine völlig unpassende Wohnung zu kaufen und zu faul, sie konsequent in den Schredder zu werfen.

Jetzt ist aber mein Ehrgeiz geweckt und ich möchte gerne meinen Gartenfreunden demonstrieren, dass eine stammbildende Yucca auch im Garten ganz toll aussehen und wachsen kann. Die blühenden, winterharten Rosettenyuccas sind ja sehr bekannt. Aber auf vielen Fotos im Netz habe ich traumhafte Riesenyucca in Kübeln gesehen und bin endlich "infiziert". wink

Beitrag geändert von Immergrün (16.08.2023 21:04)

Susanne K. · 16.08.2023 12:48

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Beitrag geändert von Susanne K. (20.11.2023 18:10)

Susanne K. · 16.08.2023 13:24

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Beitrag geändert von Susanne K. (20.11.2023 18:11)

Immergrün · 16.08.2023 14:11

(Es gibt ein solches Forum? Das hatte ich übersehen. Dahin kann es ja einfach verschoben werden. Es sind ja ohnehin noch zahllose Themen hier, die in den Müll verschoben gehören, dass man ja einfach mal ein paar Minuten Zeit zum Aufräumen verwenden kann.)

Deine Yucca sehen toll aus! Und deine Tipps hinsichtlich der feuchteresistenten Sorte werde ich mir zu Herzen nehmen! Ich schaue mal, was bei mir an Pflanzen so über den Winter kommt und habe dann mit der Recurvifolia auf jeden Fall eine Option. Wenn ich sie nicht schon in diesem Jahr kaufe... smile

Beitrag geändert von Immergrün (16.08.2023 14:12)

Palmenhain_z · 16.08.2023 15:13

Servus !

Die Bezeichnung Yuccapalme erzeugt eben immerwieder für verwirrnis ! glasses yikes big_smile wink

Beitrag geändert von Palmenhain_z (16.08.2023 15:15)

schmidtrene · 17.08.2023 10:27

Liebe Foristen,

ich habe letztes Jahr viele Samen aus Panama bekommen und aus einem kam dann diese Yucca (?). Sie wächst ziemlich schnell - momentan 25 cm ohne Topf und hat so rötliche Ränder. Weiß jemand welche Sorte das ist?

Viele Grüße
René

http://files.homepagemodules.de/b750480 … ypjPdg.jpg

http://files.homepagemodules.de/b750480 … dGakbe.jpg

Karin · 17.08.2023 10:29

Hallo,

das sieht nach Dracaena draco aus. Grüße Karin

schmidtrene · 17.08.2023 15:13

Passt.
smile

Wächst aber ziemlich schnell.

Danke Karin

Palmenhain_z · 17.08.2023 16:21

Viel Glück !

cool wink

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